Chronik
Der Vereinsgründer:
Der Lehrer Hubert Cordel
100 Jahre Rassegeflügelzuchtverein Ibbenbüren
Geflügelhaltung hat es im Teutoburger Wald schon seit Jahrtausenden gegeben, aber erst seit 1902 wird in Ibbenbüren die Haltung von Rasseflügel nach wissenschaftlichen Maßstäben betrieben.
In diesem Jahr gründeten der Lehrer Hubert Cordel und der Friseurmeister Schwinn mit einigen weiteren Bürgern den „ Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz“.
In den Folgejahren entstanden weitere Vereine in Lengerich, Tecklenburg und Brochterbeck, die sich am 19.12.1905 in Tecklenburg zum Kreisgeflügelzuchtverband zusammenschlossen.
Auch an der Gründung dieses Verbandes waren die Ibbenbürener Züchter maßgeblich beteiligt.
Mitglieder des Vereins waren vornehmlich Bürger, Kaufleute, Lehrer, Angestellte der Stadt sowie einige Landwirte.
Zwei Jahre nach der Gründung fand mit geliehenen Käfigen aus Rheine und Münster die erste Ausstellung statt.
Mit Unterbrechung im 1. und 2. Weltkrieg fanden diese Ausstellungen jährlich mit großem Erfolg statt. Im Kassenbuch werden regelmäßig größere Ausgaben für erfolgreiche Züchter vermerkt. Anlass für diese Ausstellungen war das jährlich in Ibbenbüren stattfindende „Rübenfest“.
Der 1. Weltkrieg brachte die gesamte Vereinstätigkeit fast vollständig zum Erliegen, und die Inflation sorgte dafür, dass Geflügelfutter nicht mehr bezahlbar war.
Erst nach der Einführung der Rentenmark sorgten die Maschinenmeister von der Nike, die Herren Bleibaum und Buchholz, wieder für rege Vereinstätigkeit.
Gezüchtet wurden hauptsächlich schwere Hühnerrassen wie Leghorn, Brakel, Rheinländer, Wyandotten, Italiener und Sussex.
Beim Wassergeflügel dominierten Emdener Gänse und Pekingenten.
Der 2. Weltkrieg brachte das Vereinsleben völlig zum Erliegen.
Außerdem wurden 1945 durch einen Bombenangriff das gesamte Käfigmaterial sowie das Protokollbuch vernichtet.
1948 trafen sich die Züchter Buchholz, Höhne, Warneke, Grage, Dellbrügge, Buddemeyer, Bußmann, Gustav und Walter Schürkamp, Hoppe, Cäsar, Bischoff, Niehues, Kipp und Tenberg zur Inventur.
Zunächst einmal wurden vom Verein Riesenbeck, der nach dem Krieg seine Tätigkeit nicht wieder aufgenommen hatte, die Käfige gekauft und bis 1971 Ausstellungen bei „Leugermann“ durchgeführt.
Abends fand anlässlich dieser Ausstellungen regelmäßig der „Hahnenball“ statt, der sich bei allen Geflügelzüchtern großer Beliebtheit erfreute und an den sich die älteren Züchter auch heute noch gerne erinnern.
Von 1972 – 1983 wurden die Ausstellungen bei „Altenhövel“ abgehalten, zwischendurch auch bei „Mutter Bahr“ in Uffeln.
Seit 1983 ist der Verein in der glücklichen Lage, mit anderen Kleintierzuchtvereinen eine eigene Ausstellungshalle neben der Reithalle an der Groner Allee zu besitzen – übrigens die einzige vereinseigene Halle im Kreis Steinfurt.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform beschloss der Rassegeflügelzuchtverein Ibbenbüren, der als einziger der 6 Vereine im Kreisverband Tecklenburg überlebt hatte, sich dem Kreisverband der Rassegeflügelzüchter Steinfurt anzuschließen.
Dies war nicht zuletzt der Verdienst der Vorsitzenden Max Buchholz (1949 – 1962), Heinrich Hoppe (1962 – 1974), August Büchter (1974 – 1976), Walter Schürkamp (1976 – 1982), Siegfried Bühner (1982 – 1987) und Heinz-Hermann Schürkamp, der auch heute noch den Verein leitet.
Besonders hervorgetan hat sich der RGZV Ibbenbüren durch die Ausrichtung von zwei Kreisschauen 1981 und 1996, durch Hauptsonderschauen der Rhodeländer, der Komorner Tümmler, der Altdeutschen Kröpfer und zwei Gruppenschauen der Süddeutschen Farbentauben.
Unvergesslich ist allen Züchtern des Kreisverbandes Steinfurt das Sommerfest 1981, das im Freizeithof am Aasee stattfand.
Im Jubiläumsjahr 2002 hat der Verein 22 Mitglieder bei den Senioren und 5 Mitglieder in der Jugendgruppe.
Er kann somit mit Zuversicht in die Zukunft schauen, besonders wenn man die Erfolge der Ibbenbürener Züchter nicht nur auf Kreisebene sondern auch auf nationalen Großschauen und Europaschauen ansieht.
Die Namen Heinz-Hermann Schürkamp, Reinhold Stachorra, Siegfried Bühner, Alfred Kortkamp, Heribert Bergschneider, Egon Bossemeyer und Erich Woytowitz sind aus der deutschen Züchtergemeinschaft nicht mehr wegzudenken.
Vereinsmitglieder im Jubiläumsjahr 2002